- magisches Dreieck
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Wirtschaft: bildlicher Ausdruck für die drei konjunkturpolitischen Ziele: Stabilität des Preisniveaus (Geldwertstabilität), hoher Beschäftigungsstand (Vollbeschäftigung) und außenwirtschaftliches Gleichgewicht (Zahlungsbilanzausgleich). Das magische Dreieck wird durch die Postulierung weiterer wirtschaftspolitischer Ziele zu magischen Vielecken, z. B. mit dem des angemessenen und stetigen wirtschaftlichen Wachstums zu einem magischen Viereck und zusätzlich mit dem der gerechten Einkommens- und Vermögensverteilung zu einem magischen Fünfeck. Die »Magie« solcher Zielsysteme besteht darin, dass die einzelnen Ziele durch die wechselseitige Abhängigkeit gesamtwirtschaftlicher Variablen nicht gleichzeitig und vollständig zu erreichen sind (wirtschaftspolitische Zielkonflikte). In der praktischen Wirtschaftspolitik wird demzufolge nicht versucht, jedes Einzelziel vollständig zu erreichen, sondern aufgrund der Formulierung »realistischer« Zielerreichungsgrade das jeweilige Zielsystem zu optimieren.
Universal-Lexikon. 2012.